1.) Einleitung
2.) Anfängerfehler
3.) Leitfaden zum erfolgreichen Einstieg
4.) Das Flugzeug
5.) Die Fernsteuerung
6.) Simulator
7.) Zusammenfassung
Einleitung:
Mein Name ist Igor Diegmann, ich bin Vereinsmitglied hier bei der Modellfluggruppe Eudenbach e.V.
und ich möchte Modellflug Einsteigern ein paar Tipps für den Einstieg in dieses tolle Hobby vermitteln. Modellflug zu erlernen ist heutzutage recht einfach und nicht zu teuer, wenn man sich an ein paar Regeln hält.
Leider geben Viele schnell wieder auf, weil ihr Modell nach dem ersten Flugversuch gleich zerstört wurde.
Alleine durch den Kauf eines anfängertauglichen Flugzeugs kommen Sie nicht zum Erfolg, auch wenn die Werbung ihnen gerne etwas anderes suggeriert.
Mein Sohn konnte übrigens mit der "richtigen" Trainermaschine und mir als Lehrer nach wenigen Flügen sicher in fast allen Lagen (Rückenflug, Loopings, Turns …) fliegen. Für mehr kommt jetzt
schon eine Kunstflugmaschine.
Zu 2.) Anfängerfehler (Vielleicht erkennen Sie sich hier wieder:)
Sie haben ein vermeintliches Anfängerflugzeug gekauft – z.B. RTF (Ready to fly / mit Sender, Akku, Ladegerät und nur noch ein paar Verschraubungen und Klebearbeiten zur Vervollständigung).
Sie haben alle Hinweise der meist knappen Anleitung mit Sicherheitshinweisen und der Vorflugkontrollen berücksichtigt und sogar den Schwerpunkt des Flugzeugs "richtig" eingestellt. Sie fühlen sich startbereit und übergeben ihr neues Flugzeug den Elementen und schaffen es tatsächlich Höhe zu gewinnen – der Flieger entfernt sich von ihnen und es wird Zeit die erste Kurve einzuleiten.
Hier ist für die meisten die Schlüsselstelle, bei der fast alle angehenden Piloten den Absturz nicht mehr verhindern können, weil Sie in der kurzen Zeit des Geradeausflugs sich nicht an die Steuerung gewöhnen konnten.
Ein Absturz bedeutet, dass im günstigsten Fall Klebearbeiten anstehen oder aber eine Reparatur nicht mehr lohnt und ein Neukauf notwendig wird. Hier dazu mein Ratschlag:
Zu 3.) Leitfaden zum erfolgreichen Einstieg:
Um es besser zu machen, schnell zum Erfolg zu kommen und dazu auch kein Geld zum Fenster rauszuschmeißen will ich ihnen durch meine vieljährige Erfahrung einen Weg aufzeigen:
4.) Das Flugzeug:
Für welches Flugzeug Sie sich auch interessieren, ihr erstes Flugzeug mit dem Sie fliegen, sollte ein langsamer Trainer sein. Ich empfehle Hochdecker-Trainer. Sie zeichnen sich in der Konstruktion durch eine leicht V-Förmiger Haupttragfläche (relativ Eigenstabil), mit viel Flächentiefe und einem tragenden Profil aus, wodurch sich gutmütige Flugeigenschaften ergeben. Auch sind Boden- und Handstarts möglich.
Ich empfehle ein Elektroflugzeug (Elektroantrieb), welches sich gleich auf allen Achsen steuern lässt - Querruder, Seitenruder und Höhenruder!
Warum auf allen Achsen und nicht erstmal nur auf zwei ( Seiten- und Höhenruder)?
Ganz einfach, weil ein dreiachs-gesteuertes Flugzeug länger Spaß machen wird!
Solche Flugzeuge kauft man heutzutage schon für „kleines Geld“ vollständig bestückt mit Servos (Rudermaschinen), idealerweise aus Formschaum (EPP, Elapor etc.), der am meisten wegsteckt.
5.) Die Fernsteuerung,
beinhaltet den Sender und Empfänger. Bei den komplett RTF „Einsteiger-Sets“ bestehend aus Flugzeug, Sender, Akku mit Ladegerät ist leider häufig die Fernsteuerung der Schwachpunkt.
Sie ist für den recht geringen Preis eines Komplettsets in der Regel nicht so hochwertig, nicht immer von einem der renommierten Hersteller und bietet in den Ausbaustufen nicht so viel
Entwicklungspotential für die zukünftigen „Fliegerwünsche“.
Ein 6 Kanal Computersender darf es für den Einstieg schon sein.
Solche Sender haben meist mehrere Modellspeicherplätze, richtige Trimm- und Programmierfunktionen,
ermöglichen Lehrer/Schüler Betrieb und lassen sich als Steuerung für den Simulator mit dem PC verbinden.
Es ist tatsächlich so, dass eine gute Fernsteuerung am Anfang den größten
Kostenfaktor darstellt.
Aber es lohnt sich hier eine gute Wahl zu treffen, da ein guter Sender auch
für weitere Modelle und Jahre genutzt werden kann.
Um einige Hersteller hier zu nennen: Futaba, Graupner, FrySky und Jeti.
Tipp: Lehrer/Schüler fliegen funktioniert nur mit Sendern des gleichen Herstellers – unbedingt in Ihre Kaufentscheidung mit einbeziehen!
6.) Der Simulator:
Ich selber hatte zu meinen Anfängen keinen, weil mir die Investition von 100€ zu teuer vorkam.
Im Nachhinein ein großer Fehler. Das Geld hat man schnell wieder drin – Simulator Abstürze kosten nichts und ein Simulator ist immer auch eine langfristige Investition.
Wenn Sie sich einen Sim zulegen wollen, hier ein paar Beispiele: RC Sim/ Phoenix Flugsimulator / Aerofly Professionell. Als Helikopterpilot benutzte ich selber den neXt Simulator.
Für "Trockenübungen" sind Simulatoren ideal, vermitteln aber niemals das Fluggefühle in der Realität.
Die Simulatoren sind mittlerweile alle sehr gut und die größten Unterschiede sind für mich nur noch beim Preis zu finden.
7.) Zusammenfassung:
In diesem Sinne viel Erfolg bei unserem schönen Hobby „and always happy landings“
Igor Diegmann (2018)